Der dritte Deutsch-Leistungskurs

(Merle, Annika R., Christian, Jan W., Anna, Jenny, Waldemar, Julia, Patrick, Helena, Warde, Gert, Pieli, Matten, Maike, Bianca, Sebi, Inke, Jan-Patrick, Kruse)

Herr Muth gab uns unmißverständlich zu verstehen, daß wir als „Untergrundkurs“ eigentlich unter seinem Niveau lagen. So quälte er uns unablässig mit seinen Lieblingspoeten wie Hugo von Hoffmannsthal oder auch Heinrich Heine. Irgendwann konnten wir dann auch in Erfahrung bringen, woher diese Sympathie rührte. Diverse Examensarbeiten hatten Kay-Gerwin das Wissen vermittelt, mit dem er uns nun heimsuchte. So konnte es auch mal passieren, daß die beste Klausur satte 9 Punkte bekam (Konsequent lag die Hälfte des Kurses bei 5 Punkten (oder auch darunter)). Die meisten brachten es einfach nicht fertig, den von Herrn Muth in seiner dramatisch packenden Erzähltechnik beschriebenen Schatz im Silbersee zu finden (Etwaige Anspielungen auf ehemalige Thingplätze sind wie immer beabsichtigt. Hugh!). Die meisten hielten sich mit Luftblasen auf, obwohl Herr Muth auf einem knappen Schreibstil bestand. Entweder waren wir eine Agglomeration an Unfähigkeit, oder die Schüler, die wo die Deutschunterricht besuchten, hatten am Unterricht weniger Spaß als wie am Saufen (Zitat Muth: „Mensch Pieli, das nächste Mal, wenn Du an Mattens Auto kotzen willst, solltest Du vorher nur Brei essen, man kann immer noch die Stücke von der Pizza am Kotflügel erkennen.“(Wir waren im 2. Stock!)(Unser Tip: Bitte, hilf mich! - Zeig mir, wie’s geht, und ich hilf dich!)).
Paradoxon aus dem Unterricht: Eine hier nicht genannte Schülerin schaffte es trotz glatter 6 Punkte schriftlich, auf 12 Punkte im Zeugnis zu kommen. (Ääh, wären das jetzt eigentlich 16 Punkte mündlich? Oder war es doch die aufopferungsvolle Teilnahme an der Theater-AG?)
Apropos Theater, kaum ein Monat ging ins Land, ohne daß Herr Muth es schaffte, ein Klausurthema mit Bezug auf das Theater hineinzumogeln. Kritik unsererseits nahm er zwar zur Kenntnis, ignorierte sie jedoch bei seiner Unterrichtsplanung geflissentlich. Wir sind ihm aber immer noch für so hervorragende Bereicherungen unserer Gedankenwelt wie den Hermeneutischen Zirkel dankbar (besser gesagt: Spirale). Schlimmste Drohung: „Entweder gebt ihr mir jetzt alle recht, oder wir schreiben die nächste Klausur über den hermeneutischen Zirkel und das tertium comparationis.“ Herr Muth schaffte es sowieso, jede Diskussion mit seiner Autorität und geschickter Schülerwahl („Los, Patrick, laß uns an deinen elaborierten Gedankengebilden teilhaben!“) in seine gewünschte Richtung zu lenken. Dieser glänzte angesichts der Tatsache, daß im letzten Halbjahr nur die mündliche Zensur maßgebend ist, mit einer explodierenden Beteiligung.
Ansonsten brillierte Herr Muth mit herausstechender Inkonsequenz. Die rauchfreie Schule verblaßte angesichts des Möbel-Kraft-Parkplatzes und einer kräftigen Ziese, und auch die allseits beschimpfte Bürokratie kam im Hinblick auf die auszuteilenden Studienbücher wieder zum Zuge(„Ich weiß ja, daß wir jetzt beide eine Freistunde haben, aber die offizielle Ausgabe beginnt erst in 20 Minuten.“).
Trotzdem danken wir dem begeisterten Rhetorikanhänger für so mitreißende Darbietungen wie dem „Erlkönig“ zu Weihnachten, die uns die enorme Gedächtniskapazität des Leerkörpers verdeutlichten.

Text: Annanymus
Fehler und grammatikalische Verirrungen: The Gennius


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