Hallo, Onkel Doc!
- Ein einmaliger Krankheitsbericht -
(Ann-Kristin, Mira, Jan H., Malte S., Malte M., Annika S., Frauke, Inge, Christoph, Carsten Sebastian, Lars, Nina, Susanne S., Mandy, Coletta, Annika L., Birthe, Anica, Hannes, Moritz)
Hereinspaziert! Hereinspaziert! Nur keine Angst, die Ansteckungsgefahr ist vorüber, die Quarantäne aufgehoben!
Vor 2 Jahren wurden ... Schüler(innen) in Onkel Doc’s Heilanstalt für Literaturignoranten eingeliefert. Die Symptome waren eindeutig: Wir waren vom kollektiven UDL-Syndrom (Unwissenheit der Deutschen Literatur) befallen, eine Fehldiagnose war ausgeschlossen. Und der berühmt-berüchtigte Onkel Doc (in Fachkreisen auch Hacki genannt, weil er die Tafel immer mit einem Wirrwarr aus Groß- und Kleinbuchstaben malträtiert!) war die letzte Hoffnung auf Heilung, auch wenn man bei seinen Behandlungsmethoden durchaus skeptisch sein konnte - aber es war nun einmal unsere letzte Chance!
Onkel Doc war nach der ersten Visite schockiert, als er sehen musste, welche Ausmaße die Krankheit schon angenommen hatte. Und als ob diese erschreckende Erkenntnis nicht ausreichte, verlangte einer der Patienten auch noch eine Sonderbehandlung: Er wollte als einziger pardu - pardon partout - gesiezt werden. Doch Onkel Doc sei Dank wurde diese Neurose schnell behoben, und die Therapie konnte beginnen.
Zunächst einmal versuchte es Onkel Doc mit einer hypnotischen Vergangenheitsbewältigung und unser Unterbewußtsein brachte den Krankheitserreger ans grelle Licht: Die deutsche Sprache mitsamt ihren Labialen, Dentalen, Palatalen und Gutturalen hatte unsere arme Seele befallen, so daß Onkel Doc sich entschloß, den Wunderheiler Nathan the Wise hinzuzuziehen, damit wir den moralischen Strapazen der Therapie auch standhielten.
Doch bei den meisten Männern war das Immunsystem schon bedenklich geschwächt. Daher bescherte der Weihnachtsmann unserem Onkel Doc eine charmante Assistenzärztin - Frau Nochnichtdoc Franck - die mit kreativen, alternativen Behandlungsmethoden neue Impulse (besonders bei den Männern) setzte: Malt doch einmal die Landschaft, die Dr. Büchner hier beschreibt!!
Patient Mau hingegen wollte sich selbst heilen, doch er vergaß, die Packungsbeilage seines Medikaments zu lesen, und leidet seitdem unter mehr oder weniger gravierenden Halt-Störungen: 15minütiges Referat, 123 x „halt“ und 56 x „mehr oder weniger“. Da diese Nebenwirkung nicht lebensbedrohlich ist und auch den Heilungsprozess nicht behindert, läßt es sich halt mehr oder weniger nicht ändern. Malte, wir lieben dich dafür!
Im Sommer grassierte dann kurzfristig das DADA-FIEBER (Anna Blume, wir lieben dir!), und Onkel Doc versicherte seinen Patienten, daß diese Grippewelle so faszinierende Symptome aufweist, daß der Fall Anna Blume sogar der Beweggrund für sein Studium gewesen sei. Wir atmeten auf und waren ob der Harmlosigkeit sehr beruhigt. (Aber wussten Sie, dass man von DADA abhängig werden kann?)
In der letzten Phase der Therapie griff Onkel Doc dann zum Äußersten. Er mußte es einfach riskieren! In „Bölls Ratgeber“ hatte er eine neue Behandlungsmethode entdeckt, und mit unserem Einverständnis starteten wir die Versuchsreihe zur Absurditätsanalyse und tranken herrlich-abscheulich süßen Tokaja-Wein (mit mit Himbeergelee gefüllten Keksen heruntergespült eine sehr angenehme Medizin, wie einige Patienten feststellten).
Im Juni 1998 mußte die Heilanstalt dann leider geschlossen werden, denn...
... OPERATION GELUNGEN, PATIENT KLUG, ABER TOT!!!
FD und IB, zwei, die unter UDL litten
PS: Auf den Begleitzettel zu unserem Faustreferat müßt ihr bis zu unserer Reinkarnation warten!
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