Es war soweit... Kaum hatten sich die angehenden Abiturienten in ihrer Rolle als älteste und weiseste Schicht innerhalb der Schülerschar etabliert, stand auch schon die Studienfahrt an, die unsere Oberprimaner in ferne Gefilde bringen sollte und die Aufgabe hatte, ihren Erfahrungsschatz, ihr Kunst und Kulturempfinden, ihr internationales Verständnis und obendrein ihre Leber auszubauen und zu sensibilisieren. So startete unsere Gruppe mit ungefähr 30 Mann/Frau am Abend des 30. August 1997 für 9 Tage gen Wien und Budapest. Unter der professionellen aber doch äußerst humanen Aufsicht von El HopfenHöpner und Don WinnieWeinfahne stieg man frohen Mutes in den angenehm wirkenden Bus und freute sich auf ein paar nette, amüsante Tage. Nur ein mysteriöser Krankheitsfall beschäftigte die Gemüter.... aber das Mysteriöse daran sollte sich während der Fahrt aufklären.... Die Nacht über wurde gefahren und gefeiert, bis man am nächsten Tag im Laufe des Vormittags in Wien ankam, und wir, bevor das Hotel bezogen werden durfte, Schloß Schönbrunn (Wiener Konferenz 1815 !?) und seine Parkanlagen besichtigten. Da viele noch halbtot vom nächtlichen Gelage im Bus waren, boten sich die von der Sonne gewärmten Rasenflächen bestens dazu an, ein kleines Nickerchen durchzuführen. Andere Unersättliche nutzten die Gelegenheit hinter quadratisch zurechtgeschnittenen Hecken ein nettes Sektfrühstück durchzuführen, während ein weiterer Teil sogar noch in der Lage war, längere Fußmärsche durchzustehen, um auch wirklich alles gesehen zu haben. Nach der Besichtigung des Schlosses Schönbrunn, welches wirklich sehr eindrucksvoll ist, ging es anschließend direkt zum Hotel. Nach der Zimmereinteilung und der detaillierten Inspektion seitens der Schüler konnte zufrieden festgestellt werden, daß das Hotel zwar simpel aber ansonsten sauber, freundlich und wirklich akzeptabel war. Besonders daß die Eingangstür des Hotels von uns Schülern durchgehend geöffnet werden konnte, wurde mit äußerster Zufriedenheit festgestellt und mit einem verschmitzten Lächeln wurde an die folgenden Nächte in Wiens Kneipen und Diskotheken gedacht. Da von unseren gnädigen Betreuern auch keine zeitlichen Beschränkungen verordnet wurden (Naja, durch das obligatorische Frühstück um 8 Uhr morgens war man zeitlich dann doch ein wenig eingeschränkt...), war die Vorfreude noch größer. Da sogar Hampe volljährig organisiert wurde, gab es in Sachen "Einschränkung der Freiheiten während der gesamtem Studienfahrt wirklich nichts zu beklagen. Der erste Nachmittag in Wien wurde dann mit Schlafen und intensivem Telefonieren verbracht, denn die Haustelefonanlage, an die jedes Zimmer angeschlossen war, veranlaßte so manchen Scherzkeks dazu, so einigen Schabernack zu treiben...Abends ging es dann auf die Pirsch und man wurde auch prompt fündig! Johnny's Pub hieß das Opfer und schon bald wurde der Irish Pub von einer Meute Segebergern gestürmt, die den Wienern nach kurzer Zeit zahlenmäßig weit überlegen waren... Johnny's Pub hatte alles, was das Herz begehrte, und deshalb wurden die folgenden zwei Nächte von der Mehrzahl der Studienreisenteilnehmern dort verbracht. Der südafrikanische Barkeeper und der irische Koch wurden sofort in unsere Runde integriert, so daß sie zu später Stunde anfingen, reichlich Bier, Whisky und Pommes Frites auszugeben, was natürlich gerne angenommen wurde. Als die Uhr 5 und der Promillezeiger 3 schlug, setzte sich der Großteil der Crew dann in Gang, um ins Hotel zurückzuwanken, welches zum Glück nur 3 Straßen weiter lag. Auf dem Rückweg wurde von mehreren Schnapsdrosseln noch versucht, Baugerüste hochzuklettern, doch sie machten schon auf den ersten Metern schlapp, so daß keine ernste Gefahr bestand... Der nächste Tag begann um 8 Uhr beim Frühstück. Wie schrecklich! Da 50% der Leute unter 3 Stunden Schlaf bekommen hatten und noch reichlich alkoholisiert waren, war die anschließend stattfindende Stadtführung von knapp 3 Stunden nicht nur wegen der nervtötenden Stadtführerin ein Horrortrip. Trotzdem war es auch interessant, da man viele Sehenswürdigkeiten (Hofburg, Oper, Hundertwasserhaus, etc.) besichtigte und sehr viel über Wien erzählt und erklärt wurde. Am Nachmittag vielen die meisten in die Betten, um dann am Abend wieder fit für´n Pub oder die Disco zu sein. Der zweite Abend in Wien lief ähnlich wie der erste ab, wenn da nicht plötzlich bei einigen Heimkehrern gegen 4:30 Uhr morgens die Zimmertür verschlossen und einer ihrer Mitbewohner nirgends zu finden gewesen wäre. Zudem kamen auch noch seltsame Geräusche aus dem verschlossenen, mysteriösen Zimmer. Sofort bildete sich eine Glocke mit lauschenden und durchs Schlüsselloch gaffenden Leuten vor der Zimmertür. Nebenbei wurde noch das Fehlen einer zweiten, diesmal allerdings weiblichen, Person festgestellt und schon war klar, was los war. Die Gerüchteküche setzte sich in Gange! Herrlich!! Die betroffenen Personen haben zwar noch heute durch zweideutige Kommentare unter ihren bis auf den Flur vernehmbaren Ausschweifungen zu leiden, doch war es für die Zuhörer sehr amüsant mit anzuhören... (Wat heb wi lacht!) Am nächsten Tag brach man auf nach Budapest. Die Busfahrt dauerte nicht viel länger als 4 Stunden und schon bald fand man sich in der Altstadt Budapests wieder. Am Nachmittag wurde dann das Hotel in einer Plattenbausiedlung im Randbezirk der Stadt bezogen. Nun wohnten wir also im "Ghetto in einem Hotel, das nur so "naja war. Die erste Etage, die Lehrerzimmer und der Eingangsbereich mit der Rezeption und den Speisesälen waren frisch renoviert und modern. Das Frühstück und die Zimmer für die Schüler ließen dagegen ein wenig zu wünschen übrig. Ansonsten fühlte man sich aber sofort heimisch, da in Budapest im Gegensatz zu Wien die Bierpreise stimmten und statt Johnny's Pub wurde nun das nicht weit entfernt liegende MC DOOF als Stammlokal bezogen.... Leider war das Hotel in Budapest nicht so zentral gelegen wie in Wien, so daß immer eine 1/2 Stunde S-Bahnfahrt in Kauf genommen werden mußte, um in die Innenstadt zu gelangen. Auch in Budapest wurde mit unserem Bus in Begleitung einer sehr gut deutschsprechenden Stadtführin zuerst der geschäftige Stadtteil Pest auf der rechten Donauseite (von Süden aus gesehen) besichtigt (Heldenplatz, Parlament etc.) und anschließend auf die Budaseite gewechselt, wo es z.B. das sehr schöne alte Burgviertel zu bestaunen gab und Superaussichten auf die Stadt geboten wurden. Danach gab es Freizeit und viele begaben sich nachmittags in die alten prunkvollen türkischen Thermalbäder, um zu relaxen, zu saunieren und sich eventuell eine Massage zu gönnen. Als das Gerücht die Runde machte, daß die Männer von halbnackten Frauen massiert würden, war das Interesse natürlich enorm, doch nachdem zwei "Tester die Torturen des Massagebereichs durchliefen, kam "Mann schnell auf den Boden der Tatsachen zurück....Männer in weißen Kitteln...!? Bäh! Die Abende wurden größtenteils im Hotel (Hotelbar) verbracht, da ab Mitternacht keine Züge mehr fuhren und Taxis für Ausländer teuer waren. Trotzdem leisteten sich einige diesen Luxus und besuchten mehrere ungarische Diskotheken, die erstaunlicherweise den meisten deutschen Clubs und Discos um einige voraus waren und einer gemischten Scene viele Möglichkeiten boten. Neben den Sehenswürdigkeiten Budapests stand an einem Tag der Plattensee auf dem Programm. Frühmorgens machte man sich auf, um die Schönheit dieser Region kennenzulernen. Wir besichtigten eine Kirche, in der angeblich der erste König Ungarns beerdigt sein sollte, und ließen uns anschließend an einem Strandbad nieder, wo viele Leute badeten, was der wolkenlose Himmel und die hochsommerlichen Temperaturen absolut zuließen. Anschließend ist eine Weinprobe auf einem Weingut organisiert worden, auf dem, in herrlichster Landschaft gelegen, jeder nach Herzenslust die verschiedenen, leider nicht besonders guten, Weine probieren durfte. Dazu wurde auch etwas zu Essen gereicht und kurz danach konnte man viele hochrote Gesichter beobachten, die japsend und keuchend nach Wasser schrien und in ihrer Not noch mehr Wein tranken. Jaja...ungarische grüne Paprika sind sehr sehr scharrrrrfffff und das wollten viele einfach nicht glauben.... Nachdem noch ein Tag in Budapest verbracht wurde, den jeder so gestalten konnte, wie er wollte, ging es dann leider auch schon wieder nach Hause. Ich denke sagen zu können, daß sich (fast) jeder auf dieser Fahrt äußerst gut amüsiert hat und die gemeinsamen Tage wirklich genießen konnte. Einen großen Teil zu dieser harmonischen Fahrt haben sicherlich auch unsere zwei begleitenden Lehrkräfte beigetragen, die echt cool (!!)waren. Noch was vergessen...? Ach ja.. Mädels.. Ihr habt ja so toll gesungen auf der Rückfahrt nach der Weinprobe!!!
und...Malte wartet immer noch auf seinen Kasten Bier Herr Höpner!!!!!
...und...(Bernhardiner...!?)
VI
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